Amphibien-Sammeln rund um das Kainzenbad

Hunderte von Kröten, Fröschen und Molchen wandern abends rund um das Kainzenbad Mitglieder und Freunde des Ortsverbands der Grünen haben am Donnerstag, den 7. April, bei einer Mitmach-Aktion den LBV tatkräftig beim Amphibiensammeln am Kainzenbad unterstützt, dabei über 550 Tiere gerettet und einiges über Naturschutz vor Ort dazugelernt.

15.04.22 –

Mitglieder und Freunde des Ortsverbands der Grünen haben am Donnerstag, den 7. April, bei einer Mitmach-Aktion den LBV tatkräftig beim Amphibiensammeln am Kainzenbad unterstützt, dabei über 550 Tiere gerettet und einiges über Naturschutz vor Ort dazugelernt.

Es war ein besonders spannender Abend für Mitglieder und Freunde des Grünen Ortsverbands, als sie am vergangenen Donnerstag in der Dunkelheit auf der Suche nach Molchen, Kröten und Fröschen rund um das Kainzenbad spazierten. Mit dem Ziel, Näheres über Amphibienschutz vor Ort zu erfahren und bei einer Naturschutzaktion tatkräftig mitanpacken zu können, haben sich die Grünen mit Brigitte Wegmann vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) Regionalgruppe GAP/WM-SOG verabredet. Am Donnerstagabend fanden sich 15 motivierte Helferinnen und Helfer am Eingang des Kainzenbads ein – so viele wie selten zuvor.

Zunächst erklärte Brigitte Wegmann, welche Arten von Amphibien vor Ort zu finden sind, wo sie herkommen und wo sie hinwandern. Vor allem von den Berghängen machen sich Bergmolche, Grasfrösche und Erdkröten auf den Weg zu ihren Laichorten. Um das Kainzenbad herum wurden mehrere Teiche angelegt, die neben dem Kainzenbad selbst als Laichplätze für die wandernden Amphibien dienen. Die Wanderung findet jedes Jahr im Frühling (März/April/Mai) statt ­‑ insbesondere dann, wenn es über 5°C und feuchte bis nasse Bedingungen hat.

Brigitte Wegmann zeigte eine Amphibien-Leiteinrichtung entlang der Auenstraße, die die Amphibien von der Straße zurückhalten und mittels eines Tunnels ins Kainzenbad führen soll. Es gibt weitere vom LBV aufgestellte Amphibienzäune am Straßenrand.

"Es ist schon einiges für den Amphibienschutz getan worden, vor allem die von der Gemeinde angebrachte Leiteinrichtung ist sehr zu begrüßen. Dennoch gibt es Bereiche, in denen noch mehr gemacht werden könnte", sagte Brigitte Wegmann.  Es gibt Stellen, an denen es jedes Jahr aufs Neue problematisch ist, Zäune aufzustellen. Es wäre hilfreich, wenn diese Bereiche z. B. frei von Ablagerungen und parkenden Autos wären. Außerdem müsse die Leiteinrichtung noch länger sein, um ihre Wirkung zu erfüllen. Auch durch die Kanker-Überleitung kommt es immer wieder zum Tod vieler Amphibien, z.B. wenn die Überleitung wegen Baumaßnahmen an der Kanker aktiviert wird. Durch den Eselsgraben im Kainzenbad werden v.a. kleine Amphibien durch ein Rohr in die Kankerüberleitung gespült, aus der sie sich selbst nicht mehr befreien können. Wichtig wäre auch ein ausreichend hoher Wasserstand im Kainzenbad ab März.  

Ein vom Wasserwirtschaftsamt erstelltes Gutachten zum Amphibienschutz am Kainzenbad sei ein guter Anfang, die daraus hervorgegangenen Maßnahmen müssen nun aber auch zügig umgesetzt werden.

Ein ganz anderer Aspekt wäre, dass bei Anwohnern und Mitarbeitern des Klinikums ein stärkeres Bewusstsein für die wandernden Amphibien geschaffen wird, damit zur Wanderungszeit beim Befahren der Straßen Rücksicht genommen wird.

Nach der Rundum-Einführung ins Thema Amphibienschutz ging es los. Mit je einem Eimer, einer Lampe und Handschuhen ausgestattet spazierten die Helferinne und Helfer in einem Bogen rund um das Kainzenbad. Es dauerte nicht lange und immer mehr Amphibien landeten im Eimer. Nach 2 Stunden Sammelzeit wurden die Tiere an den Zugangstoren zum Kainzenbad (der LBV hat leider keinen Schlüssel mehr) oder an den Teichen in die Freiheit entlassen.

Insgesamt war das Sammel-Ergebnis des Abends mehr als sensationell, denn es wurden über 550 Amphibien - darunter 217 Erdkröten, rund 40 Grasfrösche und 300 Bergmolche - vor dem möglichen Tod durch Überfahren gerettet. „Eine rundum gelungene und sinnvolle Aktion, bei der wir viel lernen konnten!“, findet das Sprecherteam des Grünen Ortsverbands Karina Winkler und Philipp Golka.

Ein großes Dankeschön geht an Brigitte Wegmann für die Organisation des Abends.

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