Grundschulen im ganzen Landkreis im Homeschooling

Zum G7-Gipfel gehen die Schulen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in den Distanzunterricht. Wie die Antwort auf einen Brief von Katharina Schulze (Bündnis 90/ DIE GRÜNEN) an das Bayerische Kultusministerium ergab, gilt dies auch für die Grundschulen. Die GRÜNEN Garmisch-Partenkirchen halten das für unnötig und bemängeln fehlende Betreuungsangebote.

22.06.22 – von Karina Winkler und Philipp Golka –

Zum G7-Gipfel gehen die Schulen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in den Distanzunterricht. Wie die Antwort auf einen Brief von Katharina Schulze (Bündnis 90/ DIE GRÜNEN) an das Bayerische Kultusministerium ergab, gilt dies auch für die Grundschulen. Die GRÜNEN Garmisch-Partenkirchen halten das für unnötig und bemängeln fehlende Betreuungsangebote.

Die Vorbereitung und Durchführung des G7-Gipfels im Schloßhotel Elmau bringt viele Sicherheitsvorkehrungen und damit große Einschränkungen für alle Garmisch-Partenkirchener Bürger*innen mit sich. Die Sperrbereiche rund um das Elmauer Tal, die zahlreichen Verkehrseinschränkungen, die Grenzkontrollen und nicht zuletzt die geschlossenen Sportanlagen, Hallen, Skistadion etc.
Dennoch wurde von den verantwortlichen Regierungsvertretern oft betont, dass die Auswirkungen auf den Alltag der Bürger*innen vor Ort so gering wie möglich gehalten werden. So sollen die heimischen Wirtschaftsunternehmen ihren Betrieb recht reibungslos aufrecht erhalten können, so sollen weiterhin Urlaubsgäste willkommen sein, so sollen weiterhin Wanderungen rund um Garmisch-Partenkirchen und damit Freizeitvergnügen möglich sein.
Das einzige was verbindlich geschlossen wird, sind mal wieder die Schulen. Über die damit verbundenen Probleme bei den weiterführenden Schulen bzw. den anstehenden Prüfungen wurde bereits hinlänglich diskutiert. Doch insbesondere die Versetzung fast aller Grundschüler*innen im Landkreis ins Homeschooling hält Philipp Golka, Sprecher des Grünen OV Garmisch-Partenkirchen für überflüssig: „Eine Einschränkung der Mobilität im Landkreis während der Gipfeltage erscheint mir ja noch plausibel. Doch inwieweit die Schulwegsicherheit von Seehausener Grundschüler*innen durch den G7-Gipfel beeinträchtigt sein soll, ist mir weiterhin schleierhaft.“
Gerade die Grundschulen haben einen oftmals überschaubaren Einzugsbereich, sind für die meisten Kinder gar fußläufig erreichbar. Auch Karina Winkler, Sprecherin des Grünen OV Garmisch-Partenkirchen meint: „Hier hätten wir uns eine differenziertere Herangehensweise des Kultusministeriums gewünscht. Die Grundschulen in Grainau oder im nördlichen Landkreis hätte man sicherlich anders bewerten können als z.B. die Garmisch-Partenkirchener Schulen im Einzugsbereich der Demonstrationen am Montag.“
Eine Antwort auf den Brief von Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im bayerischen Landtag, an das Bayerische Kultusministerium brachte die Auskunft hervor, dass lediglich die Grundschulen in Bad Kohlgrub und Unterammergau von Freitag, 24.06. bis Dienstag, 28.06. Präsenzunterricht anbieten. Dies sei mit der Sicherheitslage sowie der für die Lehrkräfte erschwerten Anreise zu begründen. Doch auch diese Begründung stellt Philipp Golka nicht zufrieden: „Die erschwerte Anreise trifft ja für alle Arbeitnehmer*innen im Landkreis zu. Wenn alle anderen Wirtschaftsbetriebe weiterarbeiten sollen, wieso dann nicht auch die Grundschulen – von mir aus im eingeschränkten Betrieb?“
Schließlich werden in den meisten Schulen während der drei Distanzunterricht-Tage auch keine Notbetreuungs-Angebote bereitgestellt. Somit ist es den Eltern überlassen, hier für eine Vormittagsbetreuung zu sorgen. Dadurch werden unschöne Erinnerungen an die Lockdowns der Pandemie wach: Ausbaden müssen es stets die Eltern – schade, dass hier nicht dazugelernt wurde.

Karina Winkler und Philipp Golka
Sprecherin und Sprecher
B90/Die GRÜNEN Garmisch-Partenkirchen

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