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01.11.21 –
Es bleibt einem kurz die Luft weg, wenn man die Berichterstattung zum Unfall an der Ecke Schornstr./ Fritz-Müller-Str. liest. Ein unschätzbares Glück, dass dort nicht mehr passiert ist. Doch gerade dieses Glück muss dafür sorgen, dass in Garmisch-Partenkirchen ab sofort ein Umdenken einsetzt.
Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen, die nicht in einem Automobil sitzen, wird im Ort noch immer konsequent ignoriert. Konzepte zum Radwege-Ausbau und Auszeichnungen wie „Kinderfreundliche Kommune“ werden gesammelt, um sich mit den Titeln schmücken zu können. An eine Umsetzung jedoch ist gar nicht gedacht.
Was Garmisch-Partenkirchen umgehend benötigt, sind verkehrsberuhigte Zonen auf bekannten Schulwegen. Entsprechende Hinweis- und Straßenverkehrsschilder sind schnell angebracht. Was Garmisch-Partenkirchen umgehend benötigt, ist die Sicherung von Fußgänger-Querungen auf unseren (zu viel) befahrenen Ortsstraßen. Fehlende Fahrbahn-Markierungen, im Sichtfeld parkende Autos und absurde Ampel-Schaltungen müssen am besten bereits morgen der Vergangenheit angehören. Was Garmisch-Partenkirchen umgehend benötigt, ist eine konsequente Ausweisung sicherer Radwege für Radler aller Altersklassen. Es steht außer Frage, dass hierfür der Autoverkehr an einigen Stellen auf Platz und Vorrechte verzichten muss – dennoch wird weiterhin genügend Straße auch für Autos zur Verfügung stehen.
Ich betone ganz deutlich, dass ein Einzelfall, wie der glimpflich abgelaufene Unfall, dessen Begleitumstände mir unbekannt sind (abgesehen von den Infos aus dem Zeitungsartikel), nicht der Grund sein kann, das verkehrspolitische Handeln über den Haufen zu werfen. Aber er muss ein Weckruf sein.
Verkehrsplanungen in Garmisch-Partenkirchen berücksichtigen einseitig die Bedürfnisse von Autofahrern und stehen einer nachhaltigen Mobilitätswende im Weg. Es muss jetzt gehandelt werden. Denn so viel Glück werden wir alle nicht noch einmal haben.
Philipp Golka
Sprecher des Grünen Ortsverbands Garmisch-Partenkirchen
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