Mobilitätskonzept 2025+

17.02.23 – von Karina Winkler

 

Einstimmiger Beschluss für das neue Mobilitätskonzept

Als Meilenstein für die Mobilität wurde das Mobilitätskonzept gefeiert, das in der vergangenen Gemeinderatssitzung einstimmig beschlossen wurde. Das Ziel, das PKW-Aufkommen im Ort zu reduzieren und den ÖPNV zu verbessern, ist in diesem Konzept festgeschrieben. Endlich! Hurra - die Verkehrswende ist da? Von Grüner Seite finden wir es toll, dass es nun eine Grundlage für die so dringend gebrauchten Maßnahmen zur innerörtlichen Verkehrswende gibt. Wir wollen und müssen weg vom motorisierten Individualverkehr und hin zu einem starken, angepassten und miteinander verbundenen Bahn-, ÖPNV-, und Rad- und Fußwege-Netz in Garmisch-Partenkirchen. Eine partei-übergreifende Arbeitsgruppe hat sich viel Arbeit und viele Gedanken zum Thema Mobilität der Zukunft gemacht und das neue Mobilitätskonzept ausgearbeitet. Ein gutes Signal der Zusammenarbeit zwischen Gemeinderat, Rathaus und Landratsamt! Hoffen wir nur, dass dieses wichtige Konzept nicht in der Schublade landet.

Jetzt gilt es gemeinsam anzupacken, sich etwas zu trauen und die ausstehenden Maßnahmen der vielen beschlossenen Konzepte umzusetzen - sei es der fahrradgerechte Umbau zentraler Verkehrsachsen oder das Schaffen von modernen Mobilitätsdrehscheiben, die Bahn, Bus, Rad- und Fußwege miteinander verbinden. Das wäre dann ein echter Meilenstein!

 

Hier gibt es eine kleine Presseschau, eine Nachlese aus dem Garmisch-Partenkirchener Tagblatt zum Thema Mobilitätskonzept 2025+.

 

„Meilenstein“ für die Mobilität

Konzept 2025+: Park & Ride-Plätze, Anwohnerparken und On-Demand-Angebot

VON CHRISTIAN FELLNER

Garmisch-Partenkirchen – Elisabeth Koch (CSU) feierte den Beschluss am Ende als „einstimmigen Meilenstein“. Ebnet dieses Zu-Null-Votum im Gemeinderat doch den Weg zu einem Mobilitätskonzept für den Markt Garmisch-Partenkirchen, das vor allem zwei Ziele verfolgt: eine Reduzierung der innerörtlichen Belastung durch den Pkw-Verkehr sowie eine Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs für Einheimische wie auch Gäste innerhalb der Gemeindegrenzen. „Mobilität 2025+“ nennt sich das Vorhaben, das eine partei- und beiratsübergreifende Arbeitsgruppe erarbeitet hat. Um Verbesserungen zu erreichen, stehen zunächst drei Bereiche klar im Vordergrund: Parken an den Bergbahnen sowie Park & Ride, die Parkraumbewirtschaftung auf öffentlichem Flächen im Ort sowie die Ergänzung des ÖPNV-Angebots neben Ortsbus und Taxi um einen On-Demand-Service (auf Anfrage), vergleichbar mit Omobi im Raum Murnau.

Dr. Gerd Schuster aus dem Wirtschaftsbeirat der Marktgemeinde nannte die Probleme vielfältig, lobte aber die Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe. „Mobilität ist nicht schwarz, grün, gelb oder rot, sondern gut oder schlecht“, merkte der frühere Forschungschef bei BMW an, der nun in Garmisch-Partenkirchen lebt. „Sofern es weiter vorwärts geht, mache ich da gerne mit.“ Schuster warf zunächst einen Blick in die weitere Zukunft. Denn das vorliegende grobe Konzept umfasse auch eine Phase 2030+, in der es dann beispielsweise um Themen wie einen autonomen ÖPNV gehen könnte. „Das wird möglich sein und eine kostengünstigere Möglichkeit darstellen.“ Auch Mikroverkehr könnte eine Rolle spielen. „Es wird noch viel kleinere Fahrzeuge geben.“ Ganz sicher werde aber der Wanktunnel in diesem Zeitfenster nach 2030 Veränderungen bringen.

Zunächst gelte es aber, die Probleme der Gegenwart anzugehen – wie eben den innerörtlichen Verkehr. „Damit haben wir ja genug Ärger“, kommentierte Schuster. Dazu komme eben, dass der ÖPNV in der Gemeinde mittlerweile ein sehr eingeschränktes Angebot darstelle. „Es erreicht viele Bürger nicht mehr.“ Selina Utzig aus dem Marktbauamt, die sich dem Thema Mobilität auf Abruf annahm, sprach später von rund 30 Prozent der Garmisch-Partenkirchner, die keinen vertretbaren Zugang zum Netz der gemeindlichen Ortsbusse hätten. In Zahlen: Knapp 8500 Menschen zwischen Burgrain, der Breitenau und dem Kernortsgebiet.

Das große Problem: Die Situation entschärft sich nicht von alleine. „Der Verkehr wird nicht weniger werden, der Raum München wächst weiter“, versicherte Schuster. Damit auch der Druck auf den Ort, auf die Einheimischen, denen Parkplätze von Gäste weggeschnappt werden, wie auch für die Touristen, die zunächst im Stau stehen, dann auf der Suche nach am besten kostenfreien Stellflächen die Anwohnerstraßen durchkämmen. Daher stellten Hermann Guggemoos (CSU), Dr. Reiner Steinbrecher (Grüne) und Utzig den Gemeinderäten die ersten angedachten Projekte (siehe gesonderter Artikel) vor. „Wir brauchen eine Richtungsentscheidung, heute geht es noch nicht um Details“, verdeutlichte Schuster. Die gab das Gremium in eindeutiger Form: selten einmütig einstimmig.

 

Briefe an die Redaktion

VON PHILIPP GOLKA

Umsetzung fehlt

„,Meilenstein➔ für die Mobilität“; 4./5. Februar:

„Das neu beschlossene Mobilitäts-Konzept 2025+ ist wirklich klasse und reiht sich ein in die mit viel Applaus vom Gemeinderat verabschiedeten Konzepte wie ISEK oder Radverkehr. Ein großes Dankeschön an alle, die schon jetzt viel Energie und Zeit in die Erstellung des Mobilitäts-Konzeptes investiert haben! Nun könnten wir ja beinahe anfangen, auch mal eines unserer Konzepte in die Tat umzusetzen. Denn wenn es in Garmisch-Partenkirchen an etwas nicht mangelt, dann an ausgeklügelten und gefeierten Konzepten.

Leider wird aber nur gefeiert, so lange das Ganze lediglich auf dem Papier existiert – sobald konkrete Pläne umgesetzt werden sollen, werden die einstimmig beschlossenen Konzepte gerne ignoriert. So tolle Initiativen wie ,Lebenswerte Städte und Gemeinden‘ können außerdem dabei helfen, den Kommunen endlich mehr Entscheidungsfreiheit bei Geschwindigkeitsbegrenzungen im Ort zu verschaffen. Wenn es Garmisch-Partenkirchen mit den Konzepten ernst meint, schließt man sich dieser Initiative ebenfalls an – 455 Kommunen haben dies deutschlandweit bereits getan.“

Philipp A. Golka
Sprecher Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen
Garmisch-Partenkirchen

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